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Persönlich - Kurz Curriculum

PD Dr. med. Jakob Bösch, ist Chefarzt der Externen Psychiatrischen Dienste, Baselland und Privatdozent für Psychiatrie und Psychosoziale Medizin an der Medizinischen Fakultät in Basel. Er wohnt mit seinen vier, teilweise erwachsenen aber sich noch in Ausbildung befindenden Kindern als alleinerziehender Vater in Bottmingen, BL.

Er ist am 02.01.1942 in Schwellbrunn, Appenzell Ausserrhoden auf einem Bauernhof geboren und war seit früher Kindheit an religiösen, spirituellen und übersinnlichen Fragen brennend interessiert. Mit 14 Jahren, nach längerer Krankheit, wagte er seinen Wunsch, Missionar und Pfarrer zu werden zu äussern. Hilfreiche Menschen verhalfen ihm dazu, in Herisau die Sekundarschule und in St. Gallen das Gymnasium besuchen zu können. Als Bauernbub mit der ursprünglichen Bestimmung Bauer zu werden und als erster Gymnasiast in der Gemeinde sorgte er über Jahre für Kopfschütteln und Gesprächsstoff.
Im Gymnasium entdeckte er seine Begeisterung für die Naturwissenschaften einerseits und die Philosophie andererseits und entschloss sich, Medizin zu studieren. In dem von den Kirchen vermittelten christlichen Glauben begegnete er vielen Widersprüchen, insbesondere dem, dass der liebende Gott gleichzeitig ein strafender sowie rach- und eifersüchtiger Gott sein sollte. Eine oft schmerzhafte Suche nach Wahrheit und Erkenntnis in den Naturwissenschaften, der Medizin, der Philosophie, der Esoterik und in den östlichen Religionen begleitete ihn jahrzehntelang. Durch intensive Beschäftigung mit der Anthroposophie und den Schriften Rudolf Steiners erkannte er erneut seine zentrale Verwurzelung im christlichen Glauben und insbesondere in den Botschaften der Evangelien. Es wurde für ihn schon früh klar, dass ein von den blinden Flecken befreiter christlicher Glaube, die christliche und die östliche esoterische Tradition und die naturwissenschaftliche Erkenntnis - ohne die Ketten des Materialismus - sich keineswegs gegenseitig ausschliessen sondern ergänzen.

Nach dem Medizinstudium in Zürich als Werkstudent erhielt er ein Postdoc-Stipendium, besuchte den Postgraduate Kurs für experimentelle Medizin und arbeitete als Forschungsassistent am Institut für Hirnforschung in Zürich. Erwarb sich dort den Doktortitel mit experimentellen Arbeiten über Neurotubuli und den Proteintransport in Nervenzellen. Dabei wurde ihm klar, dass er in ärztlicher Funktion, d.h. mit Menschen arbeiten wollte so dass er in die psychiatrische Universitätsklinik in Zürich als Assistenzarzt wechselte und gleichzeitig bei Prof. Medard Boss daseinsanalytische und daneben psychoanalytische Ausbildung und Selbsterfahrung durchlief. Während seiner Arbeit an der Drogenberatungsstelle Drop-in in den frühen siebziger Jahren kam er durch Ruth Cohn mit der Themenzentrierten Interaktion (TZI) und der Gestalttherapie in Kontakt. Nach längerer Ausbildung in TZI und Gestalttherapie mit einem sechswöchigen Aufenthalt im Esalen-Institut in Kalifornien eröffnete er in Zürich ein Praxis für Gruppen- und Einzeltherapie.

1977 bis 1979 absolvierte er am IEF in Zürich die Ausbildung für systemische Paar-, Familien- und Sexualtherapie u.a. auch bei Prof. Jürg Willi. 1979 gab er seine Praxis auf und begann als Oberarzt an der Psychotherapiestation der Psychiatrischen Poliklinik und an der Abteilung für Psychosoziale Medizin unter Jürg Willi. Engagierte sich u.a. stark für die hausärztliche Weiter- und Fortbildung in Gesprächsführung und psychosozialer Medizin sowie in der Förderung und Beratung von Gesundheits-Selbsthilfegruppen. Sein Einsatz für die Verbreitung von Selbsthilfegruppen stiess in den frühen achtziger Jahren in der Ärzteschaft auf viel Widerstand und erschien offensichtlich auch für politische Instanzen bedrohlich, so dass eine Staatsschutz Fiche über ihn angelegt wurde. War während zehn Jahren Co-Leiter und Supervisor der Ausbildung in Paar- Familien und Sexualtherapie an der Abteilung für Psychosoziale Medizin. Habilitierte sich an der medizinischen Fakultät mit einer empirischen Untersuchung über Soziale Unterstützung und Gesundheit in der Stadt Zürich und half in verschiedenen Quartieren mit, Vermittlungsstellen für Nachbarschaftshilfe aufzubauen. Gleichzeitig führte er verschiedene Untersuchungen zu Bedarf und Leistungen der Spitex durch und machte Supervision in solchen Teams. Erhielt 1990/91 den „Preis für Prävention in der Psychiatrie“ der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und das Prädikat „Besonders gutes Buch“ der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik.

1991 wurde er als Chefarzt an die Externen Psychiatrischen Dienste Baselland gewählt und liess sich nach Basel umhabilitieren. 1995 entschloss er sich – in der Folge einer Krise durch das Zerbrechen seiner Ehe - , offen zu seiner wissenschaftlichen und weltanschaulichen Position zu stehen. Wegen seiner Bemühungen, das geistige Heilen wissenschaftlich zu erforschen und zusammen mit anderen komplementärmedizinischen Methoden in die Psychiatrie zu integrieren, wird er aus verschiedenen Kreisen angefeindet und musste auf seine Beförderung zum Titularprofessor verzichten. Mit seinen Ideen zu einer offenen, dezentralen und gemeindenahen Psychatrieversorgung setzte er sich zusätzlich der Kritik seiner Kollegen aus.
Er begreift diese Widerstände als zwar oft beschwerliche aber einzigartige Herausforderung, Mut und Durchhaltervermögen zu trainieren und spirituell zu wachsen.

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