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BSE und Evolutionstheorie

Bemerkungen zur Evolutionstheorie und zum Krankheitsverständnis

Von PD Dr. Jakob Bösch, http://www.jakobboesch.ch

Eine wachsende Zahl von Menschen ist überzeugt, dass BSE nicht zufällig entstanden ist, sondern mit der Bewusstseinsentwicklung und dem Verhalten der Menschen zu tun hat. Die Verfütterung von Tiermehl, das heisst der den Tieren vom Menschen aufgezwungene Kannibalismus zeigt nur einen vordergründigen Zusammenhang, der allerdings schnell und unmittelbar verstanden wird. Was wenig thematisiert und bedacht wird, ist der Zusammenhang zwischen der geistigen Haltung, die wir den Tieren aber auch den Pflanzen und der Erde gegenüber einnehmen und der klassischen Evolutionstheorie und dem Krankheitsverständnis. Noch sind wir offenbar mehrheitlich überzeugt, dass die Prinzipien von Ausbeutung, Gewalttätigkeit und Gefühllosigkeit unserer Erde Fortschritt bringen können.
Diese Überzeugung ist wissenschaftlich fundiert in der heute noch wenig in Frage gestellten Evolutionstheorie, die auf den Thesen der zufälligen, ungesteuerten Mutationen und der Selektion durch Konkurrenz beruht. Beide Thesen gründen in der Überzeugung, dass die Erde und die Organismen inklusive Menschen maschinenenähnliche, unbeseelte bzw. ungeistige Mechanismen seien. Die Selektionsthese in ihrer klassischen Form beinhaltet die besseren Evolutions-Chanchen des Stärkeren und damit oft auch Gewalttätigeren. Was anfänglich ein Erklärungsversuch in einer materialistischen Weltauffassung war, ist innert weniger als hundert Jahren zu einer grausamen Wirklichkeit geworden. Wir praktizieren den Versuch, mit der Erzeugung von Schmerzen und Qualen den Tieren gegenüber, Schmerzen und Krankheiten verschwinden und unseren Wohlstand und unsere Gesundheit zunehmen zu lassen. Die tatsächliche Entwicklung zeigt das Entstehen neuer Krankheiten wie Aids, BSE (CJK) usw. sowie das erneute Vordringen von Tuberkulose, Malaria und die Zunahme vieler chronischer Krankheiten inklusive Angst und Depression. Das Gesundheitssystem dekompensiert u.a. deshalb, weil es immer mehr Krankheiten und kranke Menschen gibt.

Offensichtlich hat das alte materialistische Evolutionsmodell versagt und die Vorstellung, man könne mit der Erzeugung von Schmerzen Krankheiten und Schmerzen besiegen, sollte verlassen werden. Auch wenn wir neue Energie-Ressourcen finden, werden wir nach den Lehren fast aller alten Völker und religiösen Überlieferungen nicht durch Grausamkeit und Ausbeutung von Tieren und Menschen sowie der ganzen Natur individuellen und kollektiven Frieden und Gesundheit erreichen können. Ein spirituelles Verständnis, das uns Menschen ebenso wie den Kosmos als eine geistige, lebendige und miteinander verbundene Schöpfung begreift, wird zu anderen Schlussfolgerungen kommen. Das Leiden und die Schmerzen, die wir z.B. den Tieren oder anderen Menschen und der Natur zufügen, kommen in dieser Sichtweise auf uns zurück. Als erstes müssten wir dann erkennen, dass unser Denken sich in toten und todbringenden Bahnen bewegt und folgerichtig unser kollektives und wissenschaftliches Denken verändern, um dann vielleicht eher unser Verhalten ändern zu können. Anderenfalls würden wir immer weiteres Leid auf uns ziehen.

Über die Jahrtausende hinweg haben die meisten Stammes- wie die Hochkulturen übereinstimmend bestätigt, dass der Mensch ein Wesen mit geistigem Ursprung ist, der eine geistige Heimat hat, in die er nach dem irdischen Tod zurückkehrt. Diese Auffassung vom Menschen als Wesen, das in geistigem Zusammenhang ist mit dem lebendigen Universum und mit Verantwortung für die Erde und alle Lebewesen auf ihr hat das Verhalten der Einzelnen wie der Völker über die Jahrtausende geprägt. Die Entgleisungen der einen wurden wieder ins Gleichgewicht gebracht durch die Einsicht, die Leidensbereitschaft und die Demut der anderen. Die Menschen erkannten, dass sie gezwungen waren, ihre wesensmässigen Nachbarn, die Tiere zu töten und zu essen. Sie haben sich bei ihnen und bei den Gottheiten entschuldigt und bedankt genauso wie bei der Pflanzenwelt und der Natur überhaupt. Das hat sich die letzten paar Jahrhunderte mehr und mehr geändert. Die Erde und der Kosmos wurden für leblos erklärt, der Mensch als letztes Glied einer im Ganzen zusammenhanglosen Evolution gesehen, die auf den Prinzipien von Zufall, Egoismus und Gewalttätigkeit und dem Recht des Stärkeren beruht. Zwar blieben innerhalb der Spezies Mensch insbesondere innerhalb umschriebener Menschengruppen nicht nur gewisse ethische Regeln gültig; es wurden auch Fortschritte im säkularen Menschenverständnis wie Demokratie, Menschenrechte und Toleranz erarbeitet. Würden die alten Prinzipien der Evolutionslehre jedoch gelten, fehlte die logische Begründung des ethischen und humanitären Denkens und wäre am ehesten noch historisch begründet. Wenn wirklich die tote Welt mit der Zufallsentwicklung und dem Erfolgsprinzip bzw. dem wissenschaftlichen Dogma des – oft gewalttätigen - Stärkeren Gültigkeit hätte, dann fehlte die Begründung, warum innerhalb der Menschen andere Regeln gelten sollten. Wir Menschen aber müssten verzweifeln. Es bliebe uns nur, mit tiefstem Schrecken uns auszumalen, wie die Welt in weiteren zwei bis dreihundert Jahren aussehen würde, wenn Egoismus, Gier und Gewalt, als Schöpfungsprinzipien dieser Art Evolution in bisherigem Masse sich weiter ausbreiteten. Verzweiflung und Angst müssten überhand nehmen, so dass wir schliesslich nur noch den Untergang der Erde als Erlösung herbeisehnen könnten.

Im Zusammenhang mit dieser Evolutionstheorie sind die Krankheiten, früher als Hilfe zur Läuterung und zum geistigen Wachstum von Gott oder den Göttern geschickt, zu Entwicklungsfehlern geworden, die es um jeden Preis und mit jedem Mittel zu bekämpfen gilt. Früher war es Aufgabe der Ärzte, die Kranken zu begleiten und Schmerzen zu lindern und die Natur heilen und auch walten zu lassen. Mit der Kriegserklärung den Krankheiten gegenüber war – und ist- die geistige Welt als nichtexistent erklärt worden.
Das Auftreten von BSE zeigt vielleicht so deutlich wie keine andere neue Krankheit, dass die Natur offenbar in der Lage ist, auch in grösserem Zusammenhang Korrekturen zu schaffen, so wie die individuellen Krankheiten, den einzelnen Menschen dazu bringen können, sein Leben zu überdenken und neue Wege zu gehen bzw. eben sein Denken und sein Bewusstsein zu verändern. BSE wäre damit nicht nur ein Unglück, sondern eine Chance und eine Hoffnung in grundlegender Hinsicht.

„Metanoiete!“, wird Jesus in den Evangelien immer wieder zitiert; es wurde meist etwas unglücklich mit: „Tut Busse“ ins Deutsche übersetzt. Metanoiete heisst ursprünglicher auf deutsch: „Ändert eure Meinung und euer Denken, erkennt eure Irrtümer und bereut sie, so dass ihr einen neuen Weg einschlagen könnt!“.

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