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Sensitivität
Von PD Dr. Jakob Bösch, www.jakobboesch.ch
• Was ist Sensitivität?
• Hellfühlend ohne es zu wissen
• Sensitivität und Spiritualität
• Geistiges Heilen und Psychotherapie
Eine Frau in einem Bauerndorf von wenigen hundert Einwohnern hat den
gleichen, immer wiederkehrenden Traum. Sie sieht einen von Pferden gezogenen
Leichenwagen, dem ein Trauerzug folgt. Immer geht zuhinterst eine Person
allein und bald realisiert die Frau, dass die zuhinterst gehende Person
jeweils der Mensch ist, der als nächstes in ihrer Umgebung stirbt.
Eine andere Frau macht ebenfalls Erfahrungen mit dem Vorauswissen von Todesfällen.
Sie wird jedoch plötzlich und unvorbereitet während des Tages
von diesem Wissen überfallen. Beispielsweise fährt sie mit ihrer
Familie in den Ferien auf einen Campingplatz, sieht einen Mann und weiss
im selben Moment, dass dieser Mann demnächst sterben und sie das miterleben
würde, was einige Tage später auch eintriftt. Diese Frau ist
durch das Vorauswissen aufs Äusserste gequält und die ständige
Angst vor einem neuen solchen Ereignis bringt sie seelisch völlig
aus dem Gleichgewicht. Beide Frauen sind solcherart unvorbereitet mit ihrer
ausgeprägten sensitiven Art konfrontiert worden. Ähnliche, oft
weniger stark ausgeprägte Vorausahnungen, vor allem in bezug auf Todesfälle
und Katastrophen, sind weit verbreitet.
Die kalifornische Psychiatrie-Professorin Judith Orloff(1) beschreibt
in ihrem Buch "Jenseits der Angst", wie sie jahrelang versuchte - aus Angst
vor Ablehnung und beruflicher Disqualifizierung - ihre sensitive Veranlagung
zu verleugnen und wie sie durch bittere Erfahrungen schliesslich gezwungen
wurde, mit ihrer Intuition, ihrem Hellfühlen und Hellsehen zu arbeiten.
Viele Ärzte und insbesondere Psychiaterinnen und Psychotherapeutinnen
sind selber ausgesprochen sensitiv. Erst langsam wagen einige, zu ihrer
Veranlagung - wenn sie diese erkannt haben - offen zu stehen und zuzugeben,
dass sie in ihrem Beruf damit arbeiten.
Was ist Sensitivität?
Sensitivität ist ein Sammelbegriff für die Fähigkeit,
neben dem rationalen Denken und Lernen, unmittelbares Wissen über
verschiedene Kanäle zu erlangen über die verschiedensten Sinne,
und wird je nachdem als Vorausahnung, Intuition, Hellsichtigkeit, Hellfühlen,
sechster Sinn, als übersinnliche Fähigkeit oder als aussersinnliche
Wahrnehmung bezeichnet.
Sensitivität scheint
eine allgemein verbreitete Veranlagung zu sein, vergleichbar mit der Begabung
für Musik oder Sport. Minimale Begabungen hat jeder, grosse Begabungen
sind selten. Auch hochbegabte Sensitive müssen sich in der Regel ausbilden
lassen und lernen, mit ihrer Fähigkeit richtig und nutzbringend umzugehen.
Manche Sensitive erleben ihre Veranlagung als Belastung oder Bedrohung.
Das Jahrtausende alte Wissen um die sensitiven Fähigkeiten der Menschen
ist in den letzten zwei- bis dreihundert Jahren mehr und mehr vergessen
und verachtet worden und hat in der heute noch vorherrschenden Ideologie
des Materialismus einen schweren Stand. Immer wieder vorkommende Scharlatanerie
auf diesem Gebiet hat das ihre zur Rufschädigung dieser an sich kostbaren
menschlichen Begabungen beigetragen. Die am ehesten anerkannte und allgemein
akzeptierte sensitive Fähigkeit ist die Intuition, das innere Gefühl,
die innere Gewissheit beispielsweise bezüglich einer anstehenden Entscheidung,
die das rationale Abwägen oft ergänzt oder manchmal auch ersetzt.
Die Intuition wurde bisher nicht systematisch und erforscht und beschrieben.
Auch das Sich-Einfühlen
in andere ist eine sensitive Fähigkeit. Begabte und geschulte Sensitive
können Gefühle von Menschen, die sie nicht sehen und nicht kennen,
wahrnehmen, einfach indem sie sich auf diesen Menschen konzentrieren. Auch
Schmerzen, Stimmungen, Lebenserinnerungen u.ä. können hochbegabte
Sensitive von anderen Menschen in erstaunlicher Klarheit erfühlen,
sofern diese Menschen das zulassen. Dieses sensitive Sich-Einfühlen
oder Hellfühlen und das intuitive Erkennen sind gerade in der Medizin
sehr wichtig, wo leider auch das materialistisch-mechanistische Weltbild
immer noch sehr stark ist. Wenn wir die Bedeutung der sensitiven Begabungen
nicht erkennen und systematisch fördern, wird es in der Medizin immer
mehr zur Gewohnheit, die ganze zur Verfügung stehende Diagnostik blind,
unsensitiv und unreflektiert abzuspulen und dabei Wesentliches zu verpassen.
Sensitivität ist in der akademischen Medizin, das heisst an den Universitäten,
heute beinahe unbekannt.
Das Wissen um die Sensitivität
ist trotzdem in der medizinischen Wissenschaft nichts Neues. Im Jahre 1829
veröffentlichte der Weinsberger Oberamtsarzt und Dichter Justinus
Kerner(2) eine zweibändige Krankengeschichte seiner Patientin Friederike
Hauffe aus dem württembergischen Ort Prevorst unter dem Titel "Die
Seherin von Prevorst". Kerner war einerseits sorgfältig beobachtender
Naturwissenschafter und hat als erster die Botulismus-Intoxikation beschrieben,
andererseits gehörte er zum Kreis der naturphilosophisch ausgerichteten
Seelenforscher in der Romantik wie Carl Gustav Carus, Gotthilf Heinrich
von Schubert, Lorenz Oken u.a. Die Krankengeschichte der Friederike Hauffe
ist die wohl sorgfältigste Beschreibung einer hoch sensitiven oder
medial begabten Person. Die Seherin war sensitiv in verschiedener Hinsicht.
Sie konnte durch Einfühlung bei sich und bei anderen Störungen
und Krankheiten des Körpers und der Seele erkennen und in Zusammenarbeit
mit ihrem Schutzgeist oft auch entsprechende Heilmittel benennen. Sie empfand
auch die unterschiedliche Wirkung von Mineralien und Metallen zum Teil
sehr heftig. Andererseits stand sie in regelmässigem Kontakt mit der
sogenannten Geisterwelt, sie verkehrte mit Verstorbenen und anderen Geistwesen.
Verschiedene Ärzte arbeiteten zu jener Zeit mit sogenannten Somnambulen
zusammen, indem sie deren Sensitivität zur Unterstützung ihrer
diagnostischen und therapeutischen Tätigkeit einsetzten. Die Beschreibung
Kerners wurde zu einer der berühmtesten aber auch umstrittensten Krankengeschichten
des 19. Jahrhunderts. Es war die Zeit der heftigen Auseinandersetzung zwischen
sogenannt idealistischer und materialistischer Weltanschauung. Die Beschreibung
von Hellsehertum, geistigen Heilkräften und Kontakt mit Geistwesen
konnte von den späteren Psychiatern mit mehr materialistischer Weltanschauung
daher nur als Schizophrenie, Hysterie oder ähnliches erklärt
werden. Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden nicht nur die mittelalterlichen
Mystiker, sondern auch Jesus oder moderne Sensitive und Seher, wie zum
Beispiel Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, als Schizophrene
bezeichnet und beschrieben. Deutliche Zeichen von Sensitivität können
gemäss diesem Weltbild nur als Zeichen von Krankheit gedeutet werden.
Viele Psychiater können eine gesunde, sensitive Person, die Dinge
sieht, hört oder fühlt, die andere nicht wahrnehmen, nicht von
einem psychisch oder geistig gestörten Menschen unterscheiden. Psychisch
gesunde Sensitive laufen daher Gefahr, als schizophren bezeichnet zu werden,
wenn sie berichten, Visionen zu haben, Stimmen zu hören oder mit Geistwesen
in Verbindung zu stehen.
Einzelne Lichtblicke zeigen
sich in der Schulpsychiatrie. Der holländische Psychiater Marius Romme(3),
Professor für Soziale Psychiatrie an der Universität Maastrich,
hat mit der Wissenschafts-Journalistin Sandra Escher(3) zusammen ein Buch
veröffentlicht mit dem Titel "Stimmen hören akzeptieren". Er
zitiert darin die wenigen repräsentativen Untersuchungen über
Stimmen hören an psychiatrischen Patientengruppen verschiedener Diagnosen,
wie auch von Nicht-Patienten. Diese Untersuchungen bestätigen, dass
in der sogenannten Normalbevölkerung 10-15 % "halluzinatorische Erlebnisse"
haben oder hatten, ein Teil davon akustischer Art. Eine Untersuchung bei
375 Studenten ergab bei einem Drittel akustische Halluzinationen, bei der
Hälfte davon regelmässig, d.h. täglich bis monatlich. Psychopathologisch
hätten sich die Stimmenhörenden nicht von den anderen Untersuchten
unterscheiden lassen. Im obenerwähnten Buch erwähnt Romme, dass
er und sein Team zur Überzeugung gelangt seien, die Reduzierung des
Stimmenhörens auf ein rein pathologisches Phänomen sei nicht
nutzbringend, wenn man dem Patienten helfen wolle. Er stellt auch Bezüge
her zur Metaphysik, bzw. Mystik, und weist daraufhin,dass nicht nur in
Heiligen-Legenden sondern auch in seinen heutigen Untersuchungen viele
Menschen über positive Stimmen berichten, die in vielen Lebenssituationen
unterstützend wirksam werden und mit denen sich die Betroffenen auch
unterhalten können. Interessant sind auch die Resultate, dass sogenannte
akustische Halluzinationen bei dissoziativen Störungen viel häufiger
sind als bei Schizophrenien, bei depressiven Störungen in etwa einem
Drittel vorkamen und bei Persönlichkeits- und Angststörungen
etwa den Zahlen der Normalbevölkerung entsprechen. Der wichtige therapeutische
Ansatz besteht darin, die Stimmen ernst zu nehmen, als Arzt und Therapeut
sich dafür zu interessieren und mit den Patienten oder in Selbsthilfegruppen
einen besseren Umgang mit den negativ in Erscheinung tretenden Stimmen
zu erlernen. Die Praxis ist leider heute immer noch so, dass die meisten
Psychiater sich gar nicht näher für das Phänomen interessieren,
sondern es lediglich als psychopathologisches Kriterium für eine psychiatrische
Diagnose benutzen.
Hellfühlend ohne es zu wissen
Zwischen sogenannt normalem
Einfühlen und übersinnlichem Mitfühlen oder Hellfühlen
gibt es keine scharfe Grenze. Mitgefühl ist für die meisten Menschen
eine normale und bekannte Reaktion. Man freut sich mit, wenn andere Anlass
zur Freude haben, man ist erschüttert, wenn Nahestehende grosses Leid
erfahren oder trauert mit ihnen. Weniger beschrieben ist das weitergehende
Hellfühlen, das Menschen dazu bringt, immer wieder für kurze
Zeit mit anderen zu "verschmelzen" und einen Moment unmittelbar deren Gefühle
wahrzunehmen. Der brasilianische Arzt und Hypnosetherapeut Elizer C. Mendes(4),
die Psychiaterin Judith Orloff und andere haben in anschaulicher und einleuchtender
Weise über den Zusammenhang zwischen dieser Art von sensitivem Hellfühlen
und psychischer Störung geschrieben. Das sensitive Hellfühlen,
das Durchschnittsmenschen mit Entspannung oder in Trance nach einer gewissen
Übung schaffen, passiert diesen spontan hellfühlenden Menschen
tagtäglich, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Sie saugen sozusagen
die Gefühle anderer Menschen um sie herum auf wie ein Schwamm das
Wasser. So ein Mensch steigt in ausgeglichener Stimmung ins Tram und plötzlich
fühlt er sich todtraurig. Er hat nichtsahnend die Gefühle eines
neben, vor oder hinter ihm sitzenden Menschen aufgenommen, ist sich dessen
aber nicht bewusst. Er weiss nicht, was mit ihm vorgeht, zweifelt an sich
selber und an seiner seelischen Gesundheit. Genauso wie Gefühle und
Stimmungen können diese Menschen Schmerzen von anderen aufnehmen.
Wenn sie nicht gelernt haben, diese Schmerzen mit einer gewissen Gelassenheit
wahrzunehmen und wieder "abfliessen" zu lassen, können diese längere
Zeit bleiben, die Betroffenen ängstigen und aus dem Gleichgewicht
bringen. Gerade das Sich-Wehren dagegen lässt solche Empfindungen
sich festsetzen. Wer ausserdem in sich selber Wut, Hass, Bitterkeit, Angst
oder ähnliches angestaut hat (bewusst oder unbewusst), ist besonders
anfällig, von aussen in diesen Gefühlen noch verstärkt zu
werden. Solche Menschen werden oft von sich selber und von der Umgebung
als gefühlslabil beurteilt und die Medizin gibt ihnen diverse psychiatrische
Diagnosen. Judith Orloff ist überzeugt, dass viele Menschen mit Panik
vor Menschenansammlungen und vor geschlossenen Räumen deshalb so schreckliche
Angst haben, ihr Haus zu verlassen, weil sie in Wahrheit unerkannt Hellfühlende
sind. Sie schreibt "Sie können keine Menschenansammlung ertragen und
werden alles tun, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Auf verkehrsreichen Strassen
zu sein, in hektischen Kaufhäusern, in vollgepackten Aufzügen
oder zusammengepfercht im Flugzeug ist überwältigend für
sie, und zwar so sehr, dass sie so schnell wie möglich raus müssen.
Inmitten einer Menschenmenge spüren sie einfach zuviel mediale Stimulation.
Daher fühlen sie sich zuhause sicherer und isolieren sich von anderen,
nur um zu überleben." Sie werden stabil, sobald sie gelernt haben,
mit ihrer besonderen Veranlagung umzugehen und sich zu schützen. Es
geht darum, sich dieser Gefühle bewusst zu sein, sie aber nicht festzuhalten,
sich nicht zu sehr damit zu identifizieren und sie bald wieder zu verabschieden.
Eine andere Möglichkeit ist, sich so schützen zu lernen, dass
man negative Einflüsse gar nicht in sich aufnimmt. In jeder guten
Sensitiven-Schulung lernen die Betroffenen mit ihrer Veranlagung umzugehen,
sodass diese nicht mehr als eine Belastung sondern als ein Geschenk erlebt
wird. Elizer C. Mendes und sein Kollege Prof. Eudes Alves in São
Paulo behaupten, auch bei Schizophrenen und Epileptikern grosse therapeutische
Fortschritte zu erzielen, wenn sie ihnen beibringen können, mit ihrer
Sensitivität richtig umzugehen. Interessanterweise finden sich in
ihrem Konzept der Sensitivität deutliche Anklänge an das sogenannte
Vulnerabilitätskonzept, wie es die moderne Psychiatrie für Schizophreniekranke
aufgestellt hat. Im therapeutischen Umgang mit diesen Phänomenen zeigen
sich zwischen dem Holländer Romme und den Brasilianern Mendez und
Alves grosse Ähnlichkeiten. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass
bald ein neuer Umgang mit sogenannten übersinnlichen Phänomenen
in der Psychiatrie möglich wird.
Sensitivität und Spiritualität
Aus den Biographien vieler
begabter Sensitiver oder Medien ist bekannt, dass sie eine lange Zeit des
inneren Ungleichgewichts und seelischer oder körperlicher Störungen
durchmachen mussten, bis sie mit ihrer Veranlagung richtig umgehen konnten.
Unzählige Beschreibungen Betroffener führen zur Schlussfolgerung,
dass das Unterdrücken dieser Begabungen krankmachend sein kann. Zur
gefahrlosen Entwicklung dieser Fähigkeiten gehört offenbar auch
eine unablässige spirituelle Schulung und die Arbeit am eigenen Charakter.
Manche Sensitive arbeiten deshalb gratis oder auf Spendenbasis, weil sie
überzeugt sind, ihre Begabung könnte durch die Verbindung mit
materiellem Denken beeinträchtigt werden. Ihre Philosophie enthält
das Konzept der bedingungslosen Liebe, wie es als Essenz in den meisten
grossen Religionen enthalten ist. Übersinnliche Erlebnisse sind damit
kein Selbstzweck, sondern Bestandteil eines mitfühlenden Bewusstseins.
Bedingungslose Liebe bedeutet für sie kein intellektuelles Konstrukt,
sondern eine Lebenseinstellung, ein Geschenk, das sie durch Ihre Worte
und ihre Hände weitergeben. Sie üben sich unablässig darin,
andere Menschen nicht zu verurteilen oder zu kritisieren, sondern ihnen
mit offenem Herzen zu begegnen, sie bedingungslos zu lieben. Der egoistische
Gebrauch oder Missbrauch der sensitiven Begabungen scheint oft zu seelischen
und körperlichen Erkrankungen zu führen. Viele Geistheiler sind
hellfühlend und arbeiten bewusst diagnostisch mit ihrer Fähigkeit.
Gewisse Heiler können ihre hellfühlenden Fähigkeiten besser
einsetzen, wenn sie mit Hilfsmitteln oder Ritualen arbeiten, wie Blick
in die Augen, Fühlen des Pulses oder direktem Wahrnehmen von "Energien"
durch die Hände. Dies hat schon immer zu zahlreichen Missverständnissen
geführt, indem die gleichen Prozeduren ohne entsprechendes Hellfühlen
reine Scharlatanerie bedeuten. Dolores Krieger(5), die an der Universität
von New York eine Professur für Krankenpflege innehatte und jetzt
emeritiert ist, hat das Konzept von "Therapeutic Touch" (heilende Berührung)
entwickelt und weltweit in über 70 Ländern mehrere 10'000 Menschen
darin ausgebildet, hauptsächlich Personen, die in der Krankenpflege,
in der Physiotherapie und verwandten Berufen tätig sind. Sie beschreibt
ausführlich, wie mit den sogenannten Hand-Chakren, d.h. mit dem sensiblen
Zentrum der Hand-Innenfläche, die Energiefelder von Menschen und Tieren
systematisch erfühlt und eingeschätzt werden können. Der
Körper wird dabei nicht berührt, sondern es wird mit den Händen
in einem Abstand von einigen Zentimetern vom Organismus über die Körperoberfläche
gefahren. Mit einem ähnlichen System arbeiten die Reiki-HeilerInnen.
Inzwischen arbeitet Prof. Mehmet Oz, einer der führenden Herzchirurgen
am Columbia Presbyterian Hospital in New York nicht nur bei der Operations-Vorbereitung
und Nachbehandlung, sondern sogar während der Operation am offenen
Herzen mit der zusätzlichen energetischen Behandlung.
Geistiges Heilen und Psychotherapie
In der Psychiatrie ist die Zusammenarbeit mit geistigen Heilerinnen sehr vielversprechend. Entscheidende
Impulse sind für die psychotherapeutische Arbeit zu erwarten. Geistiges
Heilen hat immer noch den Geruch des Irrationalen, Magischen und Okkulten.
Die Grenze zwischen Rationalität und Irrationalität verläuft
nicht für alle Menschen am gleichen Ort. Wer die Literatur verfolgt,
darf aber feststellen, dass geistiges Heilen endlich daran ist, auch für
klassische Schulmediziner die Zone des Aberglaubens zu verlassen. Am Jahreskongress
1998 der American Psychosomatic Association in Clearwater / USA wurde über
eine Doppelblindstudie in Fernheilen bei AIDS-Kranken mit offenbar hoch
signifikanten Resultaten referiert. Wichtige Forschungs-Literatur zum geistigen
Heilen und zu den psychophysischen Grundlagen finden sich in: Daniel J.
Benor (6), das Buch von Larry Dossey (7), Richard Gerber (8) und
Marco Bischoff (9). In all diesen Büchern sind Angaben zu weiterführender
Literatur und zu Originalarbeiten vorhanden.
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